Benutzerdefinierte Linux-Kernel kompilieren
Das Kompilieren eines benutzerdefinierten Linux-Kernels ermöglicht die Anpassung an spezielle Anforderungen und Hardware. Diese Anleitung zeigt die einzelnen Schritte.
1. Vorbereitung
- Installiere die erforderlichen Tools:
- Debian/Ubuntu:
sudo apt install build-essential libncurses-dev bison flex libssl-dev libelf-dev
- RedHat/CentOS:
sudo yum groupinstall "Development Tools" && sudo yum install ncurses-devel bison flex elfutils-libelf-devel openssl-devel
- Debian/Ubuntu:
- Prüfe deine Kernel-Version:
- Befehl:
uname -r
- Befehl:
- Lade den Quellcode des Kernels herunter:
- Besuche kernel.org und lade die gewünschte Version herunter.
- Entpacke die Datei:
tar -xvf linux-x.y.z.tar.xz
2. Kernel konfigurieren
- Wechsle in das Kernel-Verzeichnis:
cd linux-x.y.z
- Starte das Konfigurationstool:
- Grafisches Tool:
make menuconfig
- Oder: Lade die Konfiguration des aktuellen Kernels:
cp /boot/config-$(uname -r) .config
- Grafisches Tool:
- Passe die Einstellungen an deine Bedürfnisse an und speichere die Konfiguration.
3. Kernel kompilieren
- Bereite die Build-Umgebung vor:
- Befehl:
make -j$(nproc)
(nutzt alle verfügbaren CPU-Kerne).
- Befehl:
- Erstelle die Kernel-Module:
- Befehl:
make modules
- Befehl:
- Installiere den Kernel und die Module:
sudo make modules_install
sudo make install
4. Neuen Kernel verwenden
- Aktualisiere den Bootloader (GRUB):
- Befehl:
sudo update-grub
(Debian/Ubuntu) odersudo grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg
(RedHat/CentOS)
- Befehl:
- Starte das System neu und wähle den neuen Kernel im Boot-Menü aus.
5. Sicherheitstipps
- Erstelle ein Backup deines aktuellen Kernels, bevor du Änderungen vornimmst.
- Teste den neuen Kernel in einer virtuellen Umgebung, bevor du ihn auf einem produktiven System einsetzt.